In Gesprächen mit Speditionen und Behörden hören wir regelmäßig etwas wie „Google-Luftbilder sind ungenau und nicht aktuell.“ Die gute Nachricht: Das ist als generelle Aussage so nicht mehr korrekt.
Zugegeben, vor ein paar Jahren wäre die Aussage noch korrekt gewesen, aber inzwischen ist viel passiert. Leider gibt es auch heute noch Stellen, wo die die Google-Luftbilder „noch Potential haben“, aber es werden immer weniger. Inzwischen sind sie die Ausnahme.
In TTBN hängen Aussagen zur Befahrbarkeit indirekt von diesen Luftbildern ab, weil die Flächen von ihnen abgezeichnet werden, die in die Berechnung eingehen. Neben der Qualität der Luftbilder ist die Erfassungsgenauigkeit der Nutzer der andere wesentliche Faktor. Durch Sicherheitspuffer, die in der Simulation integriert sind, werden systembedingte Fehler (z.B. das Untersteuern) abgesichert. Die Rundungsfehler während der eigentlichen Rechnung spielen dagegen keine Rolle, sie machen nur den Bruchteil eines Milimeters aus. Entscheidend sind somit die Eingangsdaten und wie sie erfaßt werden, denn hier kommen schnell auch Ungenauigkeiten von 10 cm und mehr ins System.
Wie genau sind die Luftbilder eigentlich?
Auf diese Frage gibt es keine einheitliche Antwort, aber TTBN kann damit umgehen:
Sie haben für jede Engstelle die Möglichkeit, ein eigenes Luftbild oder einen Plan einzupassen und den befahrbaren Bereich und die Hindernisse dann davon abzunehmen.
Sie entscheiden, welche Genauigkeit Sie brauchen. Und die Entscheidung kann für eine andere Engstelle des gleichen Transportes bzw. einen Transport der wenige Tage später durch die gleiche Engstelle soll, auch anders ausfallen.
So ein eigenes Luftbild kann auch von anderen Online-Kartendiensten kommen, also auch von offiziellen Stellen (wie z.B. dem Geoportal Sachsenatlas in unserem Bundesland; andere Bundesländer haben vergleichbare, eigene Systeme). Wir haben einmal eine spannende Stelle in Sachsen (Lng : 13.83376281, Lat : 50.78114819) mit verschiedenen Kartendiensten angesehen: Bing, Google-Maps, Geoportal Sachsenatlas. Die Software-Schnittstelle (API) zu den Google-Karten bietet teilweise höhere Auflösungen, als die Ihnen bekannte Endnutzer-Version. TTBN verwendet diese API und deshalb haben wir sie zusätzlich noch mit betrachtet.
Hinweis: Alle genannten Kartendienste haben Nutzungsbedingungen, die Sie natürlich beachten müssen, wenn Sie sie kommerziell einsetzen.
Nachtrag: 09/18: Gelegentlich werden mir mit Aussagen konfrontiert, dass man den kostenlosen Dienst von Google ja nicht kommerziell nutzen darf. Das ist korrekt, aber wir verwenden die Google API mit einer kommerziellen Lizenz. Sie und wir sind rechtlich also auf der sicheren Seite.
Bing
Google Maps
Google Maps sind der Klassiker. Mit diesem Dienst sind Luftbilder erstmals für viele Anwender verfügbar geworden. Was aus einem Hobby-Projekt weniger Google-Mitarbeiter entstand ist inzwischen eine wesentliche Säule des Unternehmens und entsprechend engagiert ist Google auch bei Investitionen für die Weiterentwicklung.
Das Google-Maps für Endanwender reizt die Möglichkeiten der Google-eigenen Basisdienste aber gar nicht aus. Auch wenn die Darstellung schon erkennbar besser ist, als im ersten Bild: Es geht besser.
Geoportal Sachsenatlas
OpenData ist in der Politik ein Thema und die Relevanz aktueller und präziser Daten ist inzwischen anerkannt. Auch wenn z.B. Sachsen alle 3 Jahre den gesamten Freistaat mit Drohnen befliegen läßt, die dann verfügbaren Bilder sind für TTBN noch immer nicht gut genug. Im Beispiel sind die Bilddaten erkennbar älter als die aus allen anderen Quellen.
Google-API
Engstelle in TTBN (basiert auf Google-API)
Fazit
Das Eingangs-Statement ist so allgemein nicht mehr gültig. Die Qualität und Aktualität der Online-Luftbilder ist heute deutlich besser als noch vor ein paar Jahren und sie wird auch noch weiter besser werden. Inzwischen hat z.B. die Google-API, die von TTBN verwendet wird, an vielen (wenn auch nicht allen) Stellen eine Qualität erreicht, die in TTBN als Ausgangsbasis für typische Befahrbarkeitsanalysen vollkommen ausreicht.
Wo die Google-Daten nicht gut genug, oder nicht aktuell genug sind oder die Behörden spezielle Quellen verlangen, können Sie auf andere Kartendienste ausweichen. Und wenn auch das nicht hilft, haben Sie noch immer die Möglichkeit, ein eigenes Orthofoto zu beauftragen oder sich einen Plan vom Gelände zu beschaffen. Sie entscheiden für jede Engstelle, welche Bildqualität Sie brauchen.
Nur für die wirklich knappen Engstellen ist der TTBN-Ansatz ungeeignet. Wenn es um einzelne Zentimeter geht führt unserer Meinung nach auch weiterhin kein Weg an einer ausgewachsenen CAD-Simulation vorbei. Dann muß die Datenbasis für CAD aber auch diesen Genauigkeitsanforderungen genügen. Zum Glück sind Engstellen, wo es um den letzten Zentimeter geht, nicht der Normalfall und Sie können die TTBN-Vorteile für sich nutzen.
Comments are closed.